working title - ist eine mobile Initiative für kritisches Denken und Experimentieren, bei der die Kraft der künstlerischen Praxis im Zentrum steht. Wir verstehen uns als Ort für Freund * innenschaften, gemeinsames Lernen und den Austausch von Wissen.
Der Raum manifestiert sich in unterschiedlichen Formaten wie Ausstellungen, Lesungen, Musik-Sessions, Gesprächen, Workshops und Publikationen. Im Vordergrund stehen Kollaboration, Offenheit und die Bereitschaft zum Unlearning im Dialog mit den Orten und Communities, mit denen wir zusammenarbeiten. Als kollektive Lernplattform, bringt working title Menschen zusammen. Daraus entwickeln wir gemeinsam Alternativen des künstlerischen Arbeitens. Uns interessieren Prozesse, die das Bilden neuer Erzählungen unterstützen, für eine Zukunft, in der die Hierarchien von heute nicht mehr gelten.
Unsere subjektiven Erfahrungen und die unserer Kollaborateur * innen dienen als Ausgangspunkt unserer Arbeit. Über Fragen der Herkunft hinaus beziehen wir andere soziale Erfahrungsebenen mit ein: Im Vordergrund stehen Lebenswirklichkeiten, die aufgrund machtvoller Ausschlüsse bisher oft weniger Beachtung fanden. So werden die eigene Realität und Gewohnheiten kuratorischer Arbeit unmittelbar kritisch befragt: Wie können wir unbewusste Vorurteile und Machtdynamiken mitdenken? Welche Menschen haben wir vor Augen? Wer schafft Sichtbarkeit und Zugang für wen? Und wer profitiert davon?
Wir möchten vorherrschende, historisch gewachsene Machtstrukturen und Wissenssysteme in der Kunstpraxis, -theorie und -lehre offenlegen und gegen sie vorgehen. Es geht uns darum, marginalisierte Perspektiven nicht als defizitär anzusehen und stattdessen ein defizitäres System zu verlernen, dessen Daseinsberechtigung wir grundsätzlich in Frage stellen.